Ja, wie soll ich sagen… Obwohl ich eigentlich die Nase voll von Tokyo hatte, zog es mich ein weiteres, vorerst letztes Mal in die leuchtende Metropole, hauptsächlich deshalb, weil ich dort schon Leute kannte und keine Kraft mehr hatte, hinsichtlich meiner sozialen Kontakte schon wieder bei Null anzufangen. Der Zug von Hiroshima nach Tokyo, in dem ich saß, musste überraschend gewartet werden, sodass alle Passagiere umsteigen mussten. So hatte ich unerwartet noch einen letzten, kurzen Aufenthalt in meiner Lieblingsstadt Okayama 💜 (der nur aus 15-Minuten-am-Gleis-Warten bestand, aber trotzdem…). Die Zeit in Tokyo verbrachte ich zum Großteil damit, mich mit Leuten zu treffen, irgendwelche Parks abzuklappern, Essen zu gehen, Radtouren mit ungemütlichen Damen-Elektrorädern zu machen, zu bloggen usw. Aber eins nach dem anderen:
Das Sharehouse und der Kühlschrank
Ich hatte es ja bereits beim letzten Mal erwähnt: Da ich in Tokyo keine Free-Accommodation-Stelle gefunden hatte, musste ich mir wieder ein Bett in einem Sharehouse mieten. Dieses war von derselben Firma wie das in Shinjuku damals, welches für den Zeitraum jetzt leider nicht mehr verfügbar war. Das heißt, ich musste den Check-in wieder in deren Büro durchführen, das aber leider etwas weiter weg vom Sharehouse in Itabashi liegt. Als ich nun endlich im Sharehouse ankam, bekam ich zunächst einen kleinen Schock. Ich hatte eine ähnliche Unterkunft erwartet wie die vorherige, doch stattdessen fand ich mich in einer gammeligen Bruchbude wieder. Es hat modrig gerochen und darüber hinaus gab es meist kein heißes Wasser… Ich dachte, die niedrigere Miete wäre durch die etwas abseitige Lage begründet… Oh, und wir hatten diesmal keine eigene Waschmaschine, d.h. man musste die coin laundry benutzen. Platz zum Aufhängen gab es typischerweise mal wieder nicht 😅
Auch dieses Mal hatte ich mich wieder für ein Zweierzimmer entschieden, und dieses Mal hatte ich tatsächlich einen Mitbewohner dort. Nicht wissend, dass er einen neuen roommate bekommen würde, hatte er sich natürlich ein bisschen breit gemacht, so wie jeder das tun würde. Allerdings hatte er auch meine Bettwäsche benutzt, die ich natürlich selber brauchte, weshalb er sie umgehend wusch und trocknete. In der Zwischenzeit ging ich im OK!-Store einkaufen, da ich schließlich Geld sparen musste und nicht wieder jeden Tag auswärts essen gehen konnte. Doch als ich mit meinen zwei randvollen Einkaufstaschen zurückkehrte kam der nächste Schock: Der Kühlschrank war kaputt! Was ist das denn für eine Scheiße?! Ich habe natürlich versucht, so viele Lebensmittel wie möglich zu retten, indem ich einen Teil direkt zubereitete und den Rest mit gekauftem Eis aus dem konbini kühlte. Direkt am nächsten Tag wurde der Kühlschrank durch einen anderen ersetzt. Dieser war nicht nur zu klein, sondern kühlte nun sogar zu gut. Sämtlicher Inhalt war eingefroren und der Regler bewirkte einen Scheißdreck. Ein paar Tage später wurde schließlich auch dieses Exemplar ersetzt und seitdem hatten wir endlich einen geräumigen, voll funktionsfähigen Kühlschrank. Letztenendes hielt sich der Schaden an meinen Einkäufen in Grenzen, war aber trotzdem ärgerlich.
ENDE
Die anderen Bewohner in der Wohnung waren auch voll ok. Selbstverständlich gab es einen weiteren Deutschen, daneben zwei aus HongKong (u.a. meinen roommate) und eigentlich auch noch einen Briten oder so, den ich aber kaum zu Gesicht bekommen habe. Die Australierin aus der Mädchen-WG nebenan kam auch oft vorbei. Im Laufe des Monats kamen und gingen der ein oder andere und so hatten wir Neuzugänge in Form eines Amerikaners, zwei Leuten aus Ruanda und einem Kanadier. Ach so, zwischenzeitlich hatte ich einen Chinesen als Zimmergenossen, der aber kein Englisch konnte und öfters mal der Meinung war, seinen Reis im Zimmer kochen zu müssen, statt in der Küche…
Am besten verstanden habe ich mich mit dem Deutschen und dem einen HongKongianer. Viel zusammen unternommen haben wir allerdings nicht. 1x waren wir zusammen essen, aber sonst haben wir höchstens mal in der Küche oder draußen vor der Tür gesessen und gequatscht. Die meiste Zeit war ich separat unterwegs. Da es in Itabashi irgendwie rein gar nichts gibt, außer zigtausend Fußball- und Baseballfeldern, bin ich oft die halbe Stunde Fußweg zum Fluss gepilgert, um dort Fischen beim Hochsprung zuzugucken (teilweise sehr beeindruckend!)


Tagesausflüge
Okutama
Ich war ein weiteres Mal in Okutama, wo ich damals den ersten Wandertag mit den Jungs gemacht habe. Dieses Mal aber mit meinen Mädels. Wir gingen in eine Höhle. Diese war größentechnisch beeindruckender als die andere Höhle in Shikoku, hatte allerdings keine Fledermäuse 😕 0/10 größte Enttäuschung meines Lebens (Spaß, war trotzdem cool).

Kawagoe
Kawagoe ist ein altertümlich gehaltenes Örtchen in Saitama, nicht weit von Tokyo entfernt. Die Fußgängerzone dort war RANDVOLL gepackt mit Leuten, aber trotzdem hatte ich dort eine gute Zeit. Offenbar ist Kawagoe bekannt für seine Süßkartoffeln, denn alles, was es dort gibt, gibt es auch als Variante mit Süßkartoffelgeschmack, darunter auch Gyoza (gefüllte Teigtaschen). Ein Gericht, von dem ich die ganzen. Verdammten. Elf Monate lang dachte, ich würde es nicht mögen, weil ich vor acht Jahren mal welche in Deutschland probiert habe und sie mir nicht geschmeckt haben. Nun, als ich die lilanen Süßkartoffelgyoza probierte, stellte sich heraus, dass mir Gyoza doch schmecken, ziemlich gut sogar. Von diesem Tag an aß ich immer mal wieder welche (mit Standardgeschmack). Abgesehen von den üblichen Beschäftigungen wie Vollfressen und In-Läden-Gehen-ohne-etwas-zu-kaufen, machten wir ein Sake-Tasting in einem Sake-Fachgeschäft. Eigentlich mag ich keinen Sake, aber 2-3 Sorten schmecken dann doch ganz gut. Einen mit Süßkartoffelgeschmack hatten sie aber nicht vorrätig…


Alte Freunde
Wie eingangs erwähnt, wollte ich unter anderem deshalb nach Tokyo, um viele Freunde wiedersehen zu können. Die meisten davon habe ich letztlich jeweils nur 1x im ganzen Monat getroffen, aber besser als gar nicht! Mit dem Japaner (nennen wir ihn einfach mal Daihatsu) und dem Amerikaner aus dem Drecksloch in Sugamo traf ich mich in Daihatsus neuer Wohnung und wir tranken Bier und quatschten die ganze Nacht durch (oke, ich hab nicht ganz durchgehalten und musste ein kleines Nickerchen einlegen, bevor ich früh morgens aufbrach). Ein Wiedersehen mit Golfopoulos war ebenfalls unabdingbar. Wir trafen uns um der guten alten Zeiten Willen in Warabi, dem Ort, an dem alles angefangen hat. Dort aßen wir, tranken Kaffee und shoppten Souvenirs in der Mall (unter anderem echt geilen Tee) und wenn ich mich recht erinnere, gingen wir zum Abschluss Ramen essen. Ein anderes Mal bin ich mit der Deutschen (die damals mit nach Enoshima kam) durch Akihabara geschlendert, da sie es irgendwie geschafft hat, die ganze Zeit über kein einziges Mal dort gewesen zu sein.

Und natürlich kreuzten sich die Wege ein weiteres Mal mit der Bonnerin. Dieses Mal hingegen nicht ganz so zufällig, schließlich musste auch sie bald abreisen und war deshalb ohnehin in Tokyo. Wir machten einen Roadtrip nach Kawaguchiko, welches sowohl auf meiner als auch auf ihrer Liste stand. Dummerweise war es aber Wochenende. In weiser Voraussicht nahmen wir aufgrund der Staugefahr extra nicht den Highway, doch auch die Alternative erwies sich als Fehler. Wir hatten ja damit gerechnet, dass wochenends mehr los sein würde, aber das war einfach nur abnormal. Statt knapp zwei Stunden brauchten wir über vier (in Zahlen 4!!) Stunden! Wir haben uns zwar gut unterhalten, es war aber trotzdem lang. Da wir außerdem den Mietwagen rechtzeitig zurückbringen mussten, mussten wir die Rückfahrt ebenfalls früher starten als geplant, da diese eventuell genauso lang dauern würde (was sie am Ende auch tat). Somit hatten wir nur etwa eine Stunde in Kawaguchiko und ich habe noch nicht einmal den See sehen können (für mich der Hauptgrund, warum ich überhaupt dorthin wollte) 😐 Es blieb uns geradeso genug Zeit, um kurz zur berühmten Pagode raufzugehen und dazu einen Tempel zu besuchen, der ohnehin auf dem Weg lag. Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Halt am McDonald’s und nahmen dann die Autobahn, in der Hoffnung, es würde schneller gehen, doch alles war vergebens. Die arme Bonnerin musste also insgesamt 8 Stunden Auto fahren an jenem Tag. Ich konnte sie nicht ablösen, weil ich die Übersetzung meines Führerscheins irgendwie nicht mehr im Rucksack hatte 😬 Wir waren beide nicht so ganz zufrieden damit, wie der Tag abgelaufen ist, aber hey, immerhin haben wir jetzt was zu erzählen.

Fuji-Q Highland

In der darauffolgenden Woche machte ich einen Ausflug mit Daihatsu und seinem Kumpel Yewgeni nach… erneut Kawaguchiko. Doch auch dieses Mal kein See für mich. Wir gingen nämlich in das FUJI-Q HIGHLAND!!!🎢 Hierfür buchten wir (bzw. Daihatsu) Kombi-Tickets für Busfahrt + Parkeintritt. Der Park beherbergt einige berühmte (teils rekordhaltende) Attraktionen, darunter etwa ein berüchtigtes Gruselhaus, sowie eine Achterbahn, die von 0 auf 180 km/h in etwa 1,5 Sekunden beschleunigt. Aber Freunde, es ist schon wieder passiert: Ausgerechnet an dem Tag war jene Achterbahn wegen Wartungsarbeiten geschlossen 😢 Ärgerlich… Und das Haunted House, „Super Scary Labyrinth of Fear“ genannt, hätte 4.000 Yen extra gekostet! Mit drei Leuten wären es umgerechnet ca. 10 Euro pro Nase, doch selbst das war uns zu teuer, schließlich hatten wir schon den Eintritt zum Park bezahlen müssen. Alle anderen Attraktionen waren jedoch zum Glück kostenfrei. Die gibt’s im Schnelldurchlauf:
irgendwas mit Fuji: Unsere erste Achterbahn des Tages (s. Foto oben). Normalerweise ist es was Gutes, wenn die Fahrt lange dauert, aber diese hier ist schmerzhaft, da man brutal durchgeschüttelt wird. Yewgeni hatte danach einen richtig dicken blauen Fleck am Arm. Außerdem haben die Schienen einen krass rostigen Eindruck gemacht… Nochmal würde ich damit jedenfalls nicht fahren. Danach mussten wir uns von den körperlichen Strapazen erstmal erholen.
Mos Burger: Keine Attraktion per se, allerdings die beste Option, wenn man Hunger hat. Eigentlich nicht die preisgünstigste Kette, hat sie innerhalb des Parks dieselben Preise wie außerhalb und ist damit günstiger als alles andere vor Ort.
Cool! Jappan!: So heißt die „Wildwasserbahn.“ Gut 40 Minuten Wartezeit, man fährt hoch, ein Mal um die Kurve und runter ins Wasser. Schon vorbei. Der Splash hat es dafür aber echt in sich! Das Boot schleudert gewaltige Wassermassen in die Höhe, die anschließend auf die Passagiere hinabstürzen. Es gibt keine Überlebenden. Wenn man ohne Wartezeit nass werden will, kann man sich alternativ auch einfach auf die Brücke dort stellen, statt mitzufahren.

Escape Room Dingsi: Echt cool! Man sollte allerdings nicht unmittelbar nach der Wasserfahrt dorthin, da sich die Warteschlange in sehr gut klimatisiertem Innenraum befindet 🥶 Insgesamt gab es 5 Level, die jeweils aus 2-3 Rätseln/Spielen bestanden. Da alles heutzutage elektronisch über Bildschirme funktioniert, hat es dankbarerweise der Mitarbeiter zu Beginn für uns auf Englisch gestellt. In Level 1 mussten wir auf dem Boden kriechend im Raum verteilte Knöpfe gleichzeitig drücken. Zu keinem Zeitpunkt durften unsere Köpfe (oder sonstigen Körperteile) über den Laser hinausragen, sonst gab es Punktabzug. Die zweite Aufgabe bestand darin, labyrinthartige Rätsel auf einem Touchscreen zu lösen. Die Zeit wurde knapp, doch wir sind noch rechtzeitig fertig geworden. Level 2 fing damit an, in einem Raum aus Türen den Ausgang zu finden. Selbst nachdem wir jede Tür ausprobiert hatten, kamen wir nicht weiter. Erst nach einem Hinweis versuchten wir es nochmal mit der richtigen Tür und stellten fest, dass Türgriff und Scharniere auf derselben Seite angebracht waren und wir einfach nur die rechte Seite aufdrücken mussten statt der linken 🤷♂️ Als nächstes kam ein Bilderrätsel dran. Die Bilder standen jeweils für ein Wort und hatten außerdem eine Zahl zugewiesen, und man musste die Wörter so aneinanderreihen, dass der letzte Buchstabe der Anfangsbuchstabe des nächsten Wortes ergibt. Dadurch erhielt man einen Zahlencode, den man eingeben musste. Die Hinweise waren kreuz und quer in den verwinkelten Fluren verteilt. Was wir jedoch überlesen hatten: Es gab einen 2nd floor! Verdammt, ich dachte die Treppen führen zum Ausgang… Erst als wir uns vor lauter Verzweiflung nochmal die Regeln durchlasen, erfuhren wir davon. Jetzt musste alles schnell gehen. Wir teilten uns auf, durchsuchten das untere Stockwerk und trafen uns nach ein paar Minuten wieder. Yewgeni trug alles auf seiner Notiz-App zusammen, um Dopplungen zu vermeiden, Daihatsu fielen die meisten Synonyme ein und ich brachte sie schnell in Reihenfolge und tippte den Code ein. Nur mickrige 2-3 Sekunden vor Ablauf der Zeit hatten wir es geschafft. Puh, was für eine Erleichterung! Doch Level 2 war damit noch nicht vorbei. Nächste Aufgabe: Seilspringen. Statt einem Seil gab es eine Lichtschranke, über die man hüpfen musste. Jeder von uns stand auf seinem eigenen Viereck und durfte natürlich nicht außerhalb dessen auftreten. Ursprünglich dachte ich, das wäre genau meine Disziplin, aber oh boy, wurde ich in meine Schranken verwiesen (ha!)… Oft kam die Schranke von genau da, wo man gerade nicht hingeguckt hat. Und selbst wenn man sie hat kommen sehen, war das Timing der Sprünge dennoch schwieriger als gedacht. Außerdem gab es für einen Fehlschlag nicht nur keine Punkte, sondern sogar Minuspunkte! Am Ende hatten wir gerade mal gut 20 von 100 Punkten ergattern können. Die nächste Herausforderung musste also sitzen, wenn wir es ins nächste Level schaffen wollten. Diese bestand darin, Wörter in Wörterbüchern nachzuschlagen und je nach Bildschirmanweisung die jeweiligen Seitenzahlen zu addieren/subtrahieren usw. Die Zeit bei dieser Aufgabe verging sauschnell und am Ende hatten wir leider nicht genügend Punkte fürs nächste Level. Schade, aber bis hierhin hat es echt extrem viel Spaß gemacht (merkt man vielleicht daran, dass ich sehr ausführlich darüber erzählen wollte)! Da wir keine Lust hatten, uns nochmal in die Warteschlange zu stellen, haben wir es dabei belassen.

Takabisha: Schon von Weitem sieht man einen kleinen Turm, den man im 90°-Winkel hochfährt, um kurz darauf einen Überhang hinunterzufallen. Entgegen unserer Erwartung kam dieser Turm allerdings erst zum Schluss der Fahrt und war längst nicht so schlimm wie gedacht. Auf den Überhang bewegte sich der Wagon abgebremst zu, da vielleicht sonst die Gefahr zu groß wäre, dass es Menschen vom Himmel regnet. Das Stück vor dem Turm ging jedoch gut ab und hat Spaß gemacht!

Eejanaika: Beste Achterbahn meines Lebens 👌 Es ist kein Wunder, dass die Wartezeit so verdammt lang war. Die Sitze befinden sich jeweils links und rechts an einer Metallstrebe, sodass sie vertikal rotieren können. Zuerst fährt man in einer angenehmen Liegeposition die Steigung hinauf, den Blick entgegen der Fahrtrichtung, sodass man noch schön den Sonnenuntergang betrachten kann, bevor man sich seinen Herzinfarkt abholt und den Löffel abgibt. Zum Einstieg gibt es einen kleinen Schwung, um Fahrt aufzunehmen, dicht gefolgt von einem fast senkrechten Sturz in die Tiefe, mit dem Gesicht in Richtung Boden. Was danach passiert ist, hat mein Gehirn nicht so genau verarbeiten können, es hat aber mega viel Spaß gemacht. Sitze drehten sich, die frei hängenden Beine flatterten im Wind. Es war eine wilde, aber gleichzeitig ziemlich kurze Fahrt, was das einzige ist, das ich an ihr zu kritisieren habe.

Zokkon: Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, da sie nicht soo spaßig aussah, die Warteschlange aber trotzdem sehr lang gewesen ist, denn die Achterbahn war relativ neu. Yewgeni und Daihatsu hatten aber darauf bestanden 🤷♂️ Die Wartezeit zog sich ganz schön, denn wir waren schon kaputt und müde. Irgendwann war es dann so weit. Gerade noch den hübschen Ladies vor uns zum Abschied gewunken, waren wenig später wir an der Reihe. Man saß wie auf einem Jetski, bloß mit mehr Sicherung. Die Fahrt war nix besonderes, aber eigentlich genau das Richtige zum Abschluss. Währenddessen lief poppige Elektromusik und im Dunkeln sah die neonfarbene Beleuchtung des Wagons ziemlich cool aus.
Fazit: Supercooler Tag mit supercoolen Leuten! Werde wohl oder übel nochmal dorthin müssen, um diese olle Katapultstart-Achterbahn ausprobieren zu können. Wehe, die ist dann schon wieder außer Betrieb…

Letzter Ausflug
Dazu werde ich einen separaten Eintrag machen, da es sonst den Rahmen sprengen würde!
Das Ende vom Work & Travel
Ich bin froh, im letzten Monat doch noch einiges erlebt zu haben, obwohl ich eigentlich kein Geld mehr hatte. Ursprünglich wollte ich mir zum Abschluss für die letzten zwei Nächte ein schickes Hotelzimmer gönnen, habe es dann aber doch sein gelassen. An meinem allerletzten Tag vor der Abreise bin ich ein letztes Mal Gyoza essen gegangen, war ansonsten allerdings ausschließlich mit Umpacken und Fahrpläne checken beschäftigt, deshalb zählt er nicht. Somit war mein eigentlich vorletzter Tag in Japan der gefühlt letzte. Diesen habe ich noch richtig schön genossen; mit wahnsinnig leckerem, aber dennoch bezahlbarem Sushi (wobei Letzteres eigentlich egal war, da ich mich habe einladen lassen, aber ich wünschte trotzdem, ich hätte schon früher von diesem Laden gewusst) und einem abendlichen Spaziergang in Shakujiikouen. Es ist eine echt schöne Gegend und die Häuser sahen auch nicht schlecht aus. Beim Vorbeigehen stellte ich mir vor, wie die Wohnungen wohl von innen aussahen.
Nun war jedoch der Tag gekommen. Früh morgens machte ich mich auf den Weg zum Bus, der mich zum Flughafen brachte. Während der Fahrt wurde ich sentimental und schrieb nette Abschiedsnachrichten an u.a. Leute, die ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde 😭 Am Flughafen musste ich erst Zeit totschlagen vor dem Check-in, dann zwischen Check-in und Boarding. Ich kaufte mir im 7-eleven etwas zu essen für den Flug und ein aufblasbares Nackenkissen, damit ich dieses Mal wenigstens etwas Schlaf abbekommen würde. Am Ende hatte ich nur noch mickrige 150 Yen übrig. Bald war es so weit. Widerwillig stieg ich ins Flugzeug ein. Während der Hinflug damals noch über ANA erfolgte, flog ich auf dem Rückflug mit der Lufthansa. Den Proviant hatte ich vorsichtshalber deshalb eingepackt, weil ich beim Flug mit ANA das Gefühl hatte, sie hätten eine Mahlzeit vergessen. Dieses Mal jedoch gab es reichlich zu essen, sodass ich mir meine überschüssigen Reisbällchen regelrecht reinstopfen musste (ich glaube nämlich nicht, dass ich sie mit nach Deutschland hätte einführen dürfen). Das Bordprogramm machte irgendwelche Anstalten und nachdem ich Marvel’s Eternals fertig geguckt hatte, saß ich mit schwarzem Bildschirm da, der gar nicht mehr reagierte. Von da an vertrieb ich mir die Zeit mit Vokabeln lernen, Musik hören und rumdösen. Einmal konnte ich sogar für 2 Stunden einschlafen, sodass mir der Flug nicht ganz so lang vorgekommen ist. Nach einer Weile fing einer meiner Sitznachbarn an, zu stinken, ich konnte allerdings nicht erörtern, welcher von beiden. Trotz der Unannehmlichkeiten verbuche ich den Flug als positive Erfahrung.

In Frankfurt angekommen unterhielt ich mich, während ich aufs Gepäck wartete, mit einer netten jungen Frau, die ebenfalls einen längeren Aufenthalt in Japan hinter sich hatte (allerdings nur ein halbes Jahr, pah! 😒). Daraufhin versuchte ich, meine Mutter und meinen Stiefvater ausfindig zu machen, was gar nicht mal so einfach ist, wenn die beiden sich verlaufen und nicht wissen, wo sie sind. Währenddessen ging ich mehrmals durch den kompletten Ankunftsbereich. Überall hat es nach Pisse gestunken, und sobald ich einen Schritt nach draußen machte, roch es nach Zigaretten. Jupp, ich bin wieder in Deutschland angekommen… Nach vielem Hin- und Hertelefonieren haben wir es dann doch irgendwann hinbekommen. Obwohl ich etwas genervt war, habe ich mich trotzdem sehr gefreut, die beiden Nasen wiederzusehen. Nachdem ich herzlich willkommengeheißen wurde, musste ich mich nur noch ins Auto setzen und chauffieren lassen, richtig? Falsch, denn keiner wusste mehr so genau, in welchem Stockwerk das Auto eigentlich stand. Beim zweiten Versuch hatten wir es gefunden, aber stellten fest, dass es dort keinen Bezahlautomaten gibt. Also musste meine Mutter nochmal den langsamen Aufzug bis ganz nach unten nehmen und wieder zurück in den 10. Stock hochfahren. Jetzt fuhren wir aber endlich los. Meine ohnehin schon gestresste Mutter wurde durch die schlechten Sichtverhältnisse im Dunkeln noch mehr angestrengt, sodass ich nach kurzer Zeit das Fahren übernahm. Ich hatte mich augenblicklich wieder umgewöhnt. Von Linksverkehr keine Spur mehr (ha!). Unterwegs besorgten wir noch deutsches McDonald’s 🤮 bevor die lange Reise ein Ende nahm und ich zu Hause ankam.
Tjoa und nu bin ich schon seit einigen Monaten wieder in Deutschland 🤷♂️ Die Zeit ging unfassbar schnell rum. Der Blog ist allerdings noch nicht zuende! Es wird noch zwei Einträge geben! Einen zu meinem letzten Ausflug und ein Bonuskapitel mit ganz viel unzusammenhängendem Zeugs, das es bisher nicht in den Blog geschafft hat. Bleibt also dran!
2 Antworten zu “Erkundungstouren: letzter Teil”
Will there be an epilogue for the weeks after Japan where you say how you/things around you have changed since coming back? Or how Germany compares to Japan?
Yeah I was planning on including that as well in my final entry