Ich hab nen Job!


Okay, eigentlich wollte ich mir nach so viel Geblogge eine kleine Pause gönnen, aber während ich noch den ganzen alten Kram am aufschreiben war, ist schon wieder neuer Kram passiert, sodass ich mal eben kurz das Wort zum Wochenende verfasse. Zum Beispiel habe ich jetzt einen Job! Das kostenpflichtige Abo für den Blog wird also erst mal bis auf Weiteres aufgeschoben! Frohlocket! Darüber hinaus gibt es noch mehr spannende Stories, von daher schreibe ich vor meiner Winterpause noch ein paar Neujahrs-Vor-Sätze auf PAHAHAH! (Habe es nicht mehr geschafft, den Beitrag rechtzeitig fertig zu schreiben, also ist der Gag des Jahrtausends für die Katz)

Kurisumasu (Weihnachten) Teil 1

Ja is‘ denn scho Weihnachtn? Nach der Weihnacht ist Vor der Weihnacht, sagt meine Wahrsagerin immer. Der Tag, an dessen Abend Heiligabend war, begann mit einem kurzen Spaziergang zum liquor store Yamaya. Dort habe ich Ewigkeiten verbracht, um die besten billigen – aber auch nicht zuu billig – Flaschen Alkohol zu kaufen. Um ehrlich zu sein habe ich keinen blassen Schimmer, was ich gekauft habe. Eine Flasche war jedenfalls Sake, so viel ist klar. Die andere, keine Ahnung. Jedenfalls war mein ursprünglicher Plan für Heiligabend, mit einer größeren Gruppe diverse Christmas-Aktivitäten zu vollführen, darunter Weihnachtsmarkt, Spazierengehen, Restaurant und Karaoke. Zwischenzeitlich hatten sich meine Pläne allerdings geändert und ich wollte im Laufe des Tages zu einer sehr kleinen Gruppe dazustoßen, auch wenn das bedeuten würde, auf Karaoke zu verzichten. Eine der Flaschen war hierfür gedacht. Das letztere Treffen wurde jedoch abgesagt und so blieb es bei Plan A. Gemächlich wie immer machte ich mich auf den Weg zum Skytree, wo auch der eine Weihnachtsmarkt stattfand.

Fröhliche Weihnachten! Schneemannbauen musste leider aus der Tagesordnung gestrichen werden.

Ein paar der Leute (darunter Caddie, die inzwischen wieder nach Deutschland zurückgereist ist, und Golfried, den ich jetzt zu „Golfgang“ umbenenne, weil das der viel bessere Name ist… „Golfbert“ finde ich aber auch nicht schlecht. Mit Golfgang war ich übrigens ein zweites Mal golfen und ich bilde mir ein, minimal besser geworden zu sein. In der Zwischenzeit ist er – sehr zu meinem Leidwesen – ebenfalls abgereist, und zwar nach Hokkaido, wie gefühlt alle Work & Traveller. Kurz vorher haben wir noch ein letztes Mal abgehangen und er hat mir eine obergeile, halbwegs günstige Ramen-Restaurantkette gezeigt, deren Namen ich zwar nicht lesen kann, aber ihr Logo auf jeden Fall wiedererkenne! Ich habe mir überlegt, im Februar für eine Woche nach Hokkaido zu gehen, wenn das Schneefest stattfindet. Vielleicht sieht man sich dann nochmal. Auf der Arbeit freigenommen habe ich mir jedenfalls schon. Als nächstes muss ich nach der besten Transportmöglichkeit schauen. Ich hoffe, die Thermo-Unterwäsche ausm Uniqlo reicht für die Temperaturen im Norden… Warme Schuhe fehlen mir allerdings noch (┬┬﹏┬┬) Übrigens, falls ihr euch fragt „hey, wie macht der Schony eigentlich diese coolen Emojis?“, dann habe ich hier einen Tech-Tipp für euch: Falls ihr Windows benutzt, drückt einfach die Windows-Taste und . (Punkt) und schon öffnet sich ein Menü mit einer Fülle an Emojis usw, aus denen ihr wählen könnt. Passend zu diesem Tech-Tipp gibt es noch einen Fun-Fact gratis oben drauf: Wusstet ihr, dass das Wort „Emoji“ eine Zusammensetzung aus dem englischen „emotion“ (deutsch: Emotion) und dem japanischen „ji“ (deutsch: Buchstabe/Schriftzeichen) ist? Jetzt wisst ihr’s! Aber nun zurück zur Geschichte. EDIT: Stopp, nicht so hastig! Nach meinem aktuellem Wissensstand hat das Wort „Emoji“ doch nichts mit dem Englischen zu tun, sondern bedeutet übersetzt so viel wie „Bildzeichen.“ Okay, nun aber weiter. Sorry für den langen Einschub. Wisst ihr noch, wie der Satz angefangen hat? Ich nämlich nicht. Ach egal, fang ich eben nochmal von vorne an) Ein paar der Leute (darunter Caddie und Golfgang) waren zu dem Zeitpunkt irgendwoanders, also bin ich dahin, hab mich dazugesetzt und ganz weihnachtlich ein Bierchen getrunken. Danach sind wir wieder zum Weihnachtsmarkt zurückgegangen, aber nicht ohne einen Zwischenstopp im konbini, wo wir uns mit einem alkoholischen Getränk aus Korea ausstatteten (meins hatte Ananas-Geschmack). Und Hühnchen. Ich weiß nicht so ganz genau, was es damit auf sich hat, aber zu Weihnachten geht man hier zu KFC. Meine französischen Mitbewohner haben erzählt, dass dort sehr viel los war und eine Japanerin meinte, dass sie dort immer ein weihnachtsexklusives Menü haben. Unser Hühnchen war aber ausm Family Mart und hieß Famichiki.

Der Weihnachtsmarkt war der Treffpunkt, an dem sich alle versammelten. Tatsächlich waren wir für einen kurzen Augenblick sogar vollzählig (glaube ich), bevor sich die große Gruppe binnen Sekunden wieder aufsplitterte. Ich stand mit noch ein paar anderen herum und wir haben gequatscht, bevor es dann zu einer Mall ging, in der sich das Restaurant befand. Da ich Geld sparen wollte, habe ich auf das Restaurant verzichtet und stattdessen in der Mall gegammelt und mir eine günstigere Mahlzeit gegönnt und die war echt gut! Das waren irgendwie gebratene, trockene Nudeln mit viel Gemüse und irgendeiner Sauce. Klingt ziemlich mittelmäßig, war aber mega lecker! Später sind wir dann schließlich zum Karaoke gegangen (das übrigens schweineteuer war an dem Abend 💀). Selbstverständlich haben wir dort aus voller Brust und tiefstem Herzen Last Christmas gesungen. Und mit „wir“ meine ich mich 😀 Die anderen waren nicht ganz so leidenschaftlich dabei, aber sie haben immerhin überhaupt mitgesungen, zum Teil!

Kurisumasu (Weihnachten) Teil 2

Psst, wisst ihr, was noch lustiger war, als der 24.? Der 25.!

Den darauffolgenden Tag verbrachte ich zusammen mit dem französischen Pärchen, das im selben Sharehouse wohnt. Hierfür war die zweite Flasche Alkohol gedacht, die wir selbstverständlich leergetrunken haben. Wir haben zusammen gekocht. Im ersten Gang gab es typisch französisches Essen.

Das Ei war innen weich, damit man die Baguette-Baguettes darin dippen konnte.

Anschließend wurde Kartoffel-Möhren-Pürree serviert. Zum Nachtisch gab es daifuku, in Deutschland besser bekannt unter der Bezeichnung Mochi-Eis. Sehr empfehlenswert! Ansonsten haben wir natürlich viel gequatscht. Die beiden sind wirklich herzallerliebst und ich mag sie total!

Hm, jetzt ist der zweite Teil so kurz geworden, dass ich das gar nicht unbedingt hätte abtrennen müssen. Tja, Kann man nichts machen.

Achja, an Weihnachten wurde natürlich auch gefacetimed mit der family <3

Neuer Zimmerbewohner

Falls ihr euch erinnert, ich hatte ja im jetzigen sharehouse keinen Zimmergenossen. Dies hat sich nun allerdings geändert. Früher oder später musste es ja so kommen. Aber er ist ein supernetter Kerl und ebenfalls Franzose (genauso wie mein Vorgänger in diesem Zimmer übrigens), also es hätte mich wirklich viiieeel schlimmer treffen können. Er bleibt jetzt noch bis Ende des Monats und ich frage mich, was danach kommt. Noch mehr Franzosen? Achja, und unten im Keller ist auch jemand neues. Scheint auch ein netter Typ zu sein (obwohl nicht Franzose), habe mich aber noch nicht großartig mit ihm austauschen können, denn ich war zu busy mit meinem JOB!

Der Job

Poah, eigentlich hab ich gar keinen Bock, darüber zu schreiben.

Also dann, bis zum nächsten Mal!

Oke, oke… Ist halt ein Job in nem Restaurant… Hektik, unzufriedene Gäste, gestresste Kollegen… Mache da vorerst nur die Drecksarbeit, also Tische abräumen, Geschirr spülen, Essen zu den Leuten bringen. Zwar handelt es sich um ein halbwegs vornehmes Restaurant im 14. Stock mit toller Aussicht, weshalb ich immer schön mit weißem Hemd, Krawatte, schwarzer Hose und schwarzen Schuhen erscheinen muss; doch das Gehalt ist zunächst nur knapp über dem Mindestlohn und ich musste erst einiges an Geld in die Kleidung investieren… Wenigstens wird sie höchstwahrscheinlich auch in Zukunft ihre Verwendung finden. Nur, wie transportiere ich das alles? Meine Koffer waren doch schon bei Anreise komplett voll 😭 Naja egal, darum kümmere ich mich, sobald es so weit ist.

Was ich absolut nicht verstehe, ist, warum es bei den Ausschreibungen etc. immer mal wieder heißt, man brauche kein Japanisch für den Job, obwohl man es dann doch braucht. Mein Bewerbungsgespräch z.B. wurde zu 95% auf Japanisch gehalten. Hat aber komischerweise funktioniert! Theoretisch besteht die Möglichkeit, mehr Gehalt zu bekommen, abhängig von der eigenen Leistung. In meinem Fall müssten sie den Stundenlohn also eher verringern 😀 Ne Quatsch, Teller waschen bekomme ich noch hin 👍 Der Chef macht bisher einen coolen Eindruck und die Kollegen sind zum Teil sehr nett und ein paar Deutsche sind auch dabei. Generell kommen vergleichsweise viele internationale Gäste dorthin.

Silvester

Da die meisten Leute an Silvester in ihre Heimat zu den Eltern oder so fahren, herrschte an den Tagen natürlich Not am Mann und so habe ich an Silvester 14 Stunden, an Neujahr 13 Stunden auf der Arbeit verbracht. Silvester war extrem anstregend (mit Rekordumsatz, laut Chef), denn ab ca. 17 Uhr ging es Schlag auf Schlag und meine Schicht sollte noch bis Mitternacht gehen. Es schien kein Ende zu nehmen, doch irgendwann war es fast so weit. Der Feierabend war in Sicht! Wortwörtlich, denn vorne wurde eine Leinwand mit Countdown platziert. Dass sich alle anderen so sehr mit mir auf meinen Feierabend freuten, hat mich echt gerührt! Das beste kam aber erst danach: Obwohl meine Füße weh taten, bin ich den (einstündigen) Heimweg zu Fuß gegangen, weil ich nicht aufm Schirm hatte, dass die Züge wegen des Feiertages länger als sonst fuhren. Mann, was habe ich mich auf mein Bett gefreut! Nicht mehr lange und ich war daheim!

Als ich jedoch nach 1 Uhr zu Hause ankam, war mein Zimmer abgeschlossen. Ich hatte keinen Schlüssel dabei. Bei den wenigen Mitbewohnern, die mir obendrein als sehr vertrauenswürdig erschienen, hatte ich es mir abgewöhnt, abzuschließen. Außerdem begeht in Japan sowieso niemand Straftaten. Macht man einfach nicht. Von daher stand ich dann dumm da, denn mein neuer roomie hatte abgeschlossen und war unterwegs. Hm. Fuck. In 6 Stunden musste ich wieder aufstehen für die nächste lange Schicht. Während ich komplett verzweifelt am Küchentisch saß und überlegte, wie zum Teufel ich das überleben sollte, kamen meine anderen französischen Mitbewohner heim. Ohne sie wäre ich vermutlich gestorben. Sie hatten einen Futon übrig, den sie mir liehen, ebenso wie ein Handtuch zum Duschen und ein frisches T-Shirt. Die beiden haben mich echt gerettet! So konnte ich wenigstens etwas Schlaf (auf dem Küchenboden) ergattern. Um kurz nach 4 kam mein italienischer Mitbewohner nach Hause, wodurch mein ohnehin nicht so fester Schlaf unterbrochen wurde. Dessen Zimmergenosse ist irgendwie nur alle paar Monate mal da, also bot er mir freundlicherweise an, in dessen Bett zu schlafen. Als ich da lag, hörte ich, wie unten die Eingangstür ein weiteres Mal aufging, und tatsächlich war es diesmal mein roommate, der zurückgekehrt ist. So kam ich wieder in mein Zimmer rein und konnte zwei weitere Stunden schlafen, dieses Mal schön gemütlich in meinem eigenen Bett! Der nächste Arbeitstag verlief zum Glück deutlich ruhiger, allerdings war ich noch vom Vortag kaputt und es war immer noch eine sehr lange Schicht. Von daher bin ich mehr als froh, das hinter mir zu haben!

kleines Update: Mittlerweile habe ich mich ein kleines Bisschen an den Job gewöhnt und die normalen 8-Stunden-Schichten sind weniger schlimm, als am Anfang. Auch auf gewünschte freie Tage wird bestmöglich geachtet. Mein Traumjob ist es zwar immer noch nicht, aber vielleicht wird er es ja noch 🤣

Live-Mitschnitt vom Karaoke-Abend

Eine Antwort zu “Ich hab nen Job!”

  1. „Wenigstens wird [die Arbeitskleidung] höchstwahrscheinlich auch in Zukunft ihre Verwendung finden.“
    Leider nein 😀 Die Schuhe habe ich in Japan gelassen, die Hemden werden niemals wieder richtig sauber und die Hose ist eigentlich einen Ticken zu kurz für formelle Anlässe 🤷‍♂️

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