Wie versprochen erfahrt ihr jetzt endlich, was sonst noch so in letzter Zeit passiert ist (nichts Weltbewegendes).
Tokyo Skytree
Beim Tokyo Skytree handelt es sich um das nicht-mehr-zweithöchste Gebäude der Welt. Abgelöst von einem in Kuala Lumpur errichteten Wolkenkratzer mit dem eingängigen Namen PNB 118, ist der Skytree nur noch auf Platz 3 der höchsten Bauten weltweit. Trotzdem ganz schön hoch.

Eigentlich wollten die Sharehausenerin und ich kurz vor Sonnenuntergang oben sein, sodass wir den Ausblick bei Tageslicht, bei Sonnenuntergang und im Dunkeln erleben konnten. Leider war es ziemlich bewölkt und wir haben uns zudem zeitlich etwas verschätzt, da wir noch in der Schlange für den Aufzug warten mussten. Hätten wir doch bloß die Treppen genommen! So waren wir erst oben, als die Sonne schon fast untergegangen war (die Fotos erscheinen heller, als es wirklich war). Hat sich trotzdem sehr gelohnt! Man konnte wählen, ob man nur bis zur unteren von beiden Plattformen wollte oder auch die obere mitnimmt. Wir haben uns natürlich für das volle Programm entschieden, denn Geld spielt keine Rolle.



Als wir uns in der oberen Etage befanden, hat eine Windböe den Turm ganz leicht zum Wackeln gebracht, außer dass es GAR KEINE WINDBÖE WAR! Wie ich später herausfinden durfte, war es ein leichtes Erdbeben! <ö> Die gehören hier in Japan aber mehr oder weniger zur Tagesordnung. Tatsächlich war es schon das vierte, das ich miterlebt habe, seit ich in Japan bin. Mein erstes japanisches Erdbeben habe ich nicht bemerkt, weil ich zu dem Zeitpunkt in der Bahn saß, die ja ohnehin ständig am wackeln ist. Das zweite ereignete sich, als einer meiner airdbnbn-Mitbewohner über Erdbeben geredet hat. Das dritte (oder vierte… Ich erinnere mich nicht mehr so genau an die Reihenfolge) geschah, als ich irgendwo am futtern war. Waren alles nur schwache Erdbeben, also keine große Sache.
Nach dem Skytree sind wir durch diverse Geschäfte gegangen, haben etwas zu essen gesucht, eine Kleinigkeit getrunken und begaben uns noch kurz in die Arcade-Halle, bevor wir uns voneinander verabschiedeten.
sharehouses
Die Organisation, die ich zur Unterstützung meines Work & Travels gebucht habe, bietet zwei Unterkünfte – sogenannte sharehouses – an. Das eine, in welchem ich in der ersten Woche untergekommen bin, befindet sich in Warabi. Wenn ich von den Sharehausenern spreche, meine ich die Leute, die ich dort kennengelernt habe. Das zweite sharehouse befindet sich in Koto-ku, einem Stadtteil im östlichen Tokyo. Als ich mal wieder einen Brief abholen musste, wurde mir die Wahl gelassen, ob ich diesen in Warabi oder in Koto entgegennehmen wollte. Da ich neugierig war, wie das andere sharehouse so aussieht, entschied ich mich für letztere Option. Es machte von der Fahrtdauer her eh kaum einen Unterschied, da mein airbnb von beiden etwa gleich weit entfernt lag. Ich habe dort sogar eine kleine Rundführung bekommen, bei der ich festgestellt habe, dass im Durchschnitt die Bewohner dort wesentlich freundlicher und aufgeschlossener waren, als die in Warabi. Außerdem beneide ich sie um ihre geile Dachterrasse… Wo ich eh schon mal da war, habe ich auch nochmal an der job counselling session teilgenommen, um mein Gedächtnis wieder aufzufrischen.
Vor kurzem bin ich in ein drittes, nicht zu der Organisation gehöriges sharehouse gezogen. Dieses befindet sich in (West-)Shinjuku und gefällt mir bisher am besten, auch wenn es ein kleines Bisschen teurer ist (dafür kann man die Waschmaschine kostenlos benutzen). Es ist mit einer Maximalanzahl von 7 oder 8 Bewohnern recht klein. Momentan sind wir nur zu viert, wodurch ich gerade ein eigenes Zimmer ganz für mich allein habe! Luxus!!!😍 Die neuen Mitbewohner machen einen sehr netten Eindruck und machen sogar selber ihren Dreck sauber! Wow!!! Glücklicherweise konnte ich noch nicht viel Kontakt knüpfen (auch nicht mit den Leuten aus dem zweiten sharehouse), sonst müsste ich mir ja eine neue Bezeichnung für sie einfallen lassen, wenn ich sie hier erwähne. Andererseits sind von den alten Sharehausenern mittlerweile alle (bis auf 1-2 Ausnahmen) ab- bzw. weitergereist, oder gehen mir einfach so aus dem Weg (#NoFriendsNovember). Von daher wäre der Titel wieder zur Vergabe frei.
An dieser Stelle möchte ich mal einen ernsteren Ton anschlagen. Ich möchte zwar hauptsächlich die positiven Dinge beleuchten, aber selbstverständlich gibt es auch Tage, an denen das Heimweh besonders groß ist und ich mich einsam fühle. Besonders dann, wenn ich das Gefühl habe, von diversen neuen Bekanntschaften (die mir eigentlich sympathisch sind) gemieden zu werden. Mag sein, dass ich das einfach nur falsch interpretiere, nichtsdestotrotz fühlt es sich manchmal so an. In diesen Momenten bin ich immer besonders froh, dass so viele von euch zu Hause sich so oft melden. Das soll jetzt aber kein Aufruf sein. Wenn man sich mal eine ganze Weile nicht meldet, ist das absolut kein Problem, ich mach’s doch selbst oft so. Ich wollte einfach nur mal Danke sagen.
Und nun weiter im Programm. In direkter Nähe zur neuen Unterkunft befindet sich der Shinjuku Central Park. Er ist für mich der erste Park in Japan, der diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient hat. Hier friste ich mein Autorendasein, während ich den Blättern im Wind zusehe und über das Leben nachdenke. Als echter Buchautor müsste ich mir zusätzlich noch ein obligatorisches, autorentypisches Laster anschaffen, wie beispielsweise Rauchen oder Alkoholismus. Zum Glück bin ich aber nur hipper, junggebliebener Blogautor, daher reicht der Kaffee Latte ausm Getränkeautomaten völlig aus (ja, die bieten auch heiße Getränke an!). Und eigentlich schreibe ich im Park gar nicht am Blog, sondern lese meistens etwas oder lerne Japanisch oder so… Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Egal.






Was gibt es sonst noch?
Nicht viel. Habe es doch tatsächlich geschafft, ein paar (wirklich lieblose) Bewerbungen rauszuschicken. Jedes Kind weiß, dass es nicht viele Dinge gibt, die ich weniger mag, als mich irgendwo zu bewerben. Deshalb finde ich es umso befriedigender, dass ich schon nach der zweiten Bewerbung (von bisher dreien) ein Online-Jobinterview angeboten bekam. Das Gespräch lief nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Mal gucken, was kommt. Habe jedenfalls fest vor, mich im Laufe der Woche noch für mindestens ZWEI Stellen zu bewerben. (Nachtrag: Die Woche ist ohne neue Bewerbungen zuende gegangen)


Nu joa, dat soll et uch scho wieder jewesen sin. In diesem Sinne: Jehabt euch wohl!