Kurztrip nach Yokohama und andere Neuigkeiten


Framily and Fends, hallo und wie geht’s? Mir geht es gut. Ich furze gerade in einem Café rum (in dem gerade übrigens unerträglich nerviges Gedudel läuft) und dachte mir, ich könnte euch mal auf den neuesten Stand der Dinge bringen. In letzter Zeit ist zwar nicht viel passiert, aber es steht ein großer Umbruch bevor!

Wer sich erinnert, weiß um meine brenzlige Unterkunftssituation Bescheid. Diese hat sich glücklicherweise gebessert, sodass ich nun doch nicht unter der Brücke beim Metropolitan Government Building schlafen muss. Die Lieben von World Unite hatten noch ein Bett für mich frei, allerdings auch tatsächlich nur für genau zwei Wochen, wie ich es beabsichtigt hatte. „Warum nur zwei Wochen?“ – Tjaa, dazu komme ich noch. Dieses Mal komme ich in dem anderen Sharehouse in Shiohama, TOKYO(!) unter, im Gegensatz zum ersten Mal in Warabi, Saitama 😒 (Nee Spaß, Saitama ist voll in Ordnung). Ich war schon etwas traurig, mein Sharehouse in Shinjuku verlassen zu müssen, aber kann man halt nichts machen. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk für die Franzosin besorgte ich ein paar Stücke sehr leckeren Apfelkuchen (normal, Erdbeer-Apfel und Sakura(?)) von Granny Smith’s, die wir zu dritt genüsslich verzehrten. Wie nicht anders zu erwarten war, habe ich ebenfalls erst am letzten Tag mit dem Packen angefangen und saß selbst dann noch immer mal wieder lange Zeit regungslos auf meinem Bett, gelähmt von der Verzweiflung, wie zum Henker ich das alles in die Koffer kriegen soll. Endgültig fertig gepackt habe ich erst am nächsten Morgen. Am Ende hat fast alles irgendwie reingepasst, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie. Da mein französischer Mitbewohner zur gleichen Zeit aus dem Haus und in die gleiche Richtung wie ich musste, hat er mir bis zum Bahnhof mit dem Gepäck geholfen (Aber erst nach einer letzten Runde Yu-Gi-Oh!). Danach war ich auf mich allein gestellt und es wahr sehr anstrengend, aber ich hab’s überlebt. Ach so, meinen Job habe ich übrigens mittlerweile gekündigt, werde aber trotzdem noch 1-2x einspringen, solange ich noch in der Stadt bin, obwohl das neue Sharehouse schon etwas weit weg von der Arbeit liegt. Und das Sharehouse ist eigentlich vielmehr ein Hostel, denn es sind fast nur 6-er oder noch mehr-er Zimmer vorhanden. Der erste Eindruck (ok, eigentlich schon der dritte Eindruck, schließlich war ich schon zwei mal dort, da das Büro von World Unite im selben Gebäude ist) ist aber gut! Am besten gefällt mir die Dachterrasse mit zwei Hängematten UND – Achtung, jetzt kommt der Hammer –

Wäscheleinen!!!

(◉o◉)

Zum ersten Mal seit der Erfindung von Wäsche kann ich diese vernünftig aufhängen! Ich freu mich so 😭 Zugegebenermaßen ging es schon im vorherigen Haus ganz gut, da ich dort die meiste Zeit keinen Zimmergenossen hatte und deshalb dessen Kleiderständer missbrauchen konnte, aber selbst dort war es nur drinnen, nicht draußen. (Cool, jetzt läuft gerade ein Piano-Cover von einem Radiohead-Lied, No Surprises.) Aber warum denn jetzt nur zwei Wochen in dieser Unterkunft? Das erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag. Bis dann!

Hahaha, aber aber, ihr wisst doch, dass ich euch nur verdiddeliduddeln möchte 😉 Die Wahrheit ist, ich ziehe danach woanders hin! KA-BLÄM! Ist jetzt keine Riesenüberraschung, denn ich hatte ja bereits angekündigt, dass ich Kebap mehr hab auf Tokyo, aber trotzdem cool. Ich werde in einem Hostel am Biwa-See unbezahlt arbeiten und dafür kostenlos dort unterkommen. Und es ist wirklich nah am See! Darüber hinaus ist noch ziemlich cool, dass es nicht allzu weit von Kyoto entfernt ist, sodass meine Franzosen (die nach Kyoto ziehen) und ich uns immer noch treffen können.

Zwischen Tokyo und dem See liegen ein paar Kilometer, deshalb habe ich mir vor Beginn des neuen „Jobs“ eine Woche Zeit gelassen, um ein paar Orte auf dem Weg abzuklappern. Welche genau, steht noch nicht ganz fest (Planung ist einfach nicht mein Ding), jedoch habe ich schon ein paar Ideen und Wunschziele. Doch vorher muss ich noch meine vorerst letzten Tage in Tokyo vernünftig durchorganisieren, da ich noch einiges unternehmen und einige Freunde treffen möchte. UPDATE: Wie so oft hat sich noch vor dem Fertigschreiben wieder so viel verändert, dass NIX mehr aktuell ist! Inzwischen ist alles durchgeplant und fest gebucht. Mein Wunschziel, einen Tagestrip durch die Tateyama-Kurobe Gebirgsroute, habe ich zu meinem Bedauern sausen lassen (müssen), da das unverschämt teuer gewesen wäre. Zum Thema Sharehouse: Die Leute im Übergangsheim sind cool drauf. Ich habe immer Startschwierigkeiten, mich in neuen Gruppen einzufinden, aber mittlerweile rede ich ganz normal mit den meisten.

Jedenfalls dauert es nicht mehr lange, bis ich Tokyo verlasse und ich wollte, anstatt immer erst im Nachhinein zu berichten, dieses Mal schon vorab meine Vorfreude mit euch teilen! 🙂

…Wo wir alle aber eh schonmal hier sind, können wir doch nachträglich die Erlebnisse der letzten Wochen schnell durchgehen:

Hokusai-Museum

Die Bonnerin und ich waren in einem Kunstmuseum, welches Katsushika Hokusai gewidmet ist, einem berühmten Künstler des ukiyo-e Stils. Sein wohl bekanntestes Werk ist die Große Welle vor Kanagawa. Ich habe in der Uni mal ein Referat über ihn gehalten und in ein paar Büchern rumgeblättert, bin also quasi Experte. Das Museum war cool und wir hätten keinen besseren Zeitpunkt treffen können (ok, das Wetter war fürn Arsch, aber sonst…), denn nicht nur gab es Rabatt für alle, die in diesem Monat Geburtstag haben, sondern auch eine Sonderausstellung mit dem Thema Vögel. Und wer mag diese kleinen, gefiederten Vierbeiner nicht?

(Nicht vom Spotify-Link verwirren lassen, der Eintrag geht noch weiter!)

Wenn man ganz genau hinhört, erkennt man, dass Anthony Kiedis in Wirklichkeit „I like bird“ singt.

Die Sonderausstellung war sogar relativ lang, sodass ich danach eigentlich gar nicht mehr so viel Lust auf die Hauptausstellung hatte. Diese war jedoch zum Glück vergleichsweise kurz. Dort gab es Replikas einer eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeewig langen Bildrolle, sowie von Notizbüchern Hokusais, die man durchblättern durfte. Zu guter Letzt waren da zwei Figuren von ihm und seiner Tochter, die täuschend echt wirkten. Als sie sich kurz bewegt haben, bekam ich einen kleinen Schock, bevor ich kapierte, dass die Bewegungen mechanischer Natur sind. Im Anschluss ans Museum sind wir noch in ein hübsches kleines Chai-Café gegangen, bevor wir zum Tokyo Dome sind, um dort das Karaoke-Riesenrad auszuprobieren. Trotz der kurzen Dauer von nur 15 Minuten und der recht kleinen Liedauswahl hat es ziemlich Spaß gemacht!

Das hier hing im Café (nicht von Hokusai)
Hanami

Momentan befinden wir uns in der Sakura-Saison. Sakura sind die Kirschblütenbäume, während hanami, grob übersetzt „Blumenguck“, das Betrachten derselben und deren Blüten bedeutet. Sie sind ziemlich schön, allerdings habe ich wie immer keine guten Fotos. Die Work & Travel Truppe hatte ein Picknick im Yoyogi-Park organisiert, an dem ich nach anfänglichen Zweifeln doch teilgenommen habe. War lustig! Später sind wir dann als kleine Gruppe nach Shinjuku zu McDonald’s und haben uns draußen hingesetzt. Als es abends zu kalt wurde, gingen wir noch kurz in einen Baseball batting cage, bevor sich ein jeder auf den Heimweg machte.

Yokohama

Yokohama, die Stadt der Liebe. Obwohl sie direkt neben Tokyo liegt und eigentlich mein allererstes Ausflugsziel bildete, habe ich es tatsächlich fertiggebracht, die ganze Zeit nicht hinzufahren… Bis jetzt! Habe mir dafür sogar zwei Tage (mit Hotelübernachtung) ausgesucht und alles durchgeplant, um das meiste rauszuholen. Der erste Tag sollte recht entspannt werden: Erst mal ankommen, einchecken, die Gegend erkunden… Ein leicht umzusetzender Plan. Zunächst habe ich mich im Bahnhof verlaufen, da ich trotz Beschilderung den East Exit nicht finden konnte 🤷‍♂️ Danach bin ich durch einen Stadtteil namens Minato Mirai gegangen, der ganz schick und fancy aussah. Mehr oder weniger aus Versehen kam ich bei Cosmo World raus, wo ich sowieso hin wollte. Es handelt sich dabei um eine Art permanenten Rummelplatz mit dem Riesenrad „Cosmo Clock“, das man von Tokyo aus sehen kann. Da man für jede Fahrt einzeln zahlt (und zwar nicht gerade wenig), habe ich nur die Cosmo Clock und die Achterbahn ausprobiert. Einige der Gondeln waren komplett durchsichtig; für die gab es eine gesonderte Warteschlange, aber ich hatte Glück, denn vor mir waren nur wenige Leute, sodass ich nicht lange warten musste. Für die Achterbahn hingegen dauerte es satte 50 Minuten, bis man an die Reihe kam. Leider war die Fahrt sehr kurz, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Nach jahrelanger Corona-Pause sollte man es ja sowieso nicht gleich übertreiben.

Ausblick vom Riesenrad

Direkt neben Cosmo World ist eine Seilbahn, die unnötiger kaum sein könnte. Sie ist teuer, sehr kurz, nicht besonders hoch und mit dem ganzen Prozedere von wegen Ticketkauf, Ein- und Aussteigen, kann ich mir nicht vorstellen, dass das viel schneller ist, als einfach zu Fuß über die sich direkt darunter befindliche Brücke zu gehen. Aber die Ecke dort war ganz schön, vor allem mit den Sakura-Bäumen, die gerade am blühen sind. Aber ihr kennt ja die alte Leier, Kamera…

Anschließend ging ich gemächlich zum Kapselhotel, um einzuchecken. Dort habe ich mich erst mal ausgeruht, um genug Energie für die kommenden Strapazen zu sammeln. Endlich war ich ohne Rucksack unterwegs! Als nächstes stand das Yokohama China Town auf dem Plan. Eigentlich war das erst für den zweiten Tag geplant, aber der war ohnehin ziemlich vollgepackt und ich hatte ja jetzt gerade Zeit. War ganz nett dort. Ich aß dort in einem Lokal zu Abend und ging zum Portview Park oder so ähnlich. Dieser war ziemlich klein, weshalb ich schnell damit fertig war. Nun war es 7 Uhr abends. Nicht so spät, aber auch nicht so früh. Ich nahm einfach mal den Bus zu einem etwas größeren Park, der eigentlich ebenfalls erst für den zweiten Tag angedacht war. Ich ging bereits davon aus, dass er um diese Zeit bestimmt geschlossen sein musste, aber da müsste es doch in unmittelbarer Umgebung noch andere Dinge zu sehen geben, richtig? Falsch! NICHTS gibt es da! Immerhin habe ich mir bei der Gelegenheit die Eintrittspreise für den Park angesehen, die maßlos überteuert sind. 700 Yen, nur um ein Bisschen Unkraut zu sehen?!?! Am Arsch! Gut, damit fällt ein weiterer Programmpunkt für Tag 2 weg. Ich ging wieder zurück zur selben Bushaltestelle, an der ich ausgestiegen bin und nahm den Bus in die falsche Richtung, um drei Haltestellen später an der Endstation rausgeschmissen zu werden. Dort erwischte ich noch ganz knapp den richtigen Bus, dank dem Busfahrer, der kurz auf mich wartete, als er mich gesehen hatte. Sonst hätte ich eine halbe Stunde lang mitten im Nirgendwo auf den nächsten warten müssen… Zurück im Hotel machte ich Gebrauch von der Sauna, bevor ich tiefenentspannt in meiner Kapsel einschlief.

Am nächsten Tag musste ich feststellen, dass der eingebaute Wecker entweder nicht funktionierte, oder zu leise war, denn ich bin satte anderthalb Stunden später wach geworden, als ich wollte. Trotz der etwas stickigen Luft konnte ich nämlich ziemlich gut schlafen. Für den zweiten Tag hatte ich allerdings einiges geplant, von daher kam das ungelegen. Ich wollte unter anderem ins Theater zu einer Aufführung. Diese hätte inklusive Pre-Show, Drama, Pause und „Grand Show“ insgesamt 3 Stunden gedauert, außerdem hätte man schon 30 min vor Beginn da sein sollen… Irgendwie war mir an dem Tag einfach nicht danach. Letztenendes habe ich all meine Pläne verworfen und bin stattdessen einfach nur durch irgendwelche Geschäfte gegangen, habe hier und dort was gefuttert, Kaffee getrunken und ein Bisschen gebloggt. Ich habe sogar andere Aktivitäten in Erwägung gezogen, allerdings war alles, was Spaß macht, schweineteuer. Der Wind war übertrieben stark (und ist es übrigens die letzten Tage auch hier in Tokyo). Ein eintägiger Ausflug nach Yokohama hätte auch gereicht, aber naja, zwei Tage waren jetzt auch nicht soo verkehrt.

Goodbye Tokyo

Zwischen Anfang und Ende diesen Eintrags sind schon fast zwei Wochen vergangen, unglaublich! Inzwischen gefällt es mir eigentlich ganz gut in dem Sharehouse, die party people sind gut drauf und die Hängematten auf der Dachterrasse sind echt cool. Außerdem habe ich mir für den Zeitraum einen Drahtesel gemietet, mit dem ich zügig durch die Straßen flitzen kann (oder aber ganz gemütlich radeln… Die Möglichkeiten sind schier unendlich!) 🏍 Es hat sogar mit den meisten „alten“ Leuten geklappt, sich nochmal zu treffen, bevor man sich vorerst oder sogar generell nicht mehr wiedersieht :‘) Darunter Golfgang, die airbnb-Fritzchen und der gute alte R2. Meinen letzten Arbeitstag habe ich mittlerweile hinter mich gebracht und beim Abschied waren selbst manche von den weniger netten Leutchen ungewöhnlich nett. Heute habe ich einen großen Batzen Wäsche gewaschen (da auf dem Dach genug Platz zum Aufhängen vorhanden ist, konnte ich die Waschmaschine voll machen! 🤯) und mich aus Tokyo abgemeldet (jup, den Wohnsitz umzumelden erfolgt in zwei separaten Behördengängen). Jetzt fehlt nur noch das Packen und einen weiteren Beitrag schreiben – ich war nämlich vorgestern auf Enoshima und es war richtig cool! Bestimmt bekomme ich den nicht rechtzeitig fertig und er wird auf einen kleinen Abschnitt im nächsten allgemeinen Beitrag runtergekürzt, aber ich versichere euch, dass es definitiv einen eigenen Eintrag verdient hat. Eines meiner Highlights bisher! Naja, ich muss los, bis später!

Special (Teil 2 von 3): stories
Einer der beiden Typen vom letzten Mal, Ryan Lerman, erfüllte sich einen Herzenswunsch und gründete stories, eine „Band“ mit dem gleichen Prinzip wie Scary Pockets: Keine feste Bandbesetzung und Cover von bestehenden Songs. Nur diesmal eben nicht in funky, sondern als Akustik-Softie-Balladen. Eine Zeit lang war der gute Lerman womöglich eingeschlafen oder so, jedenfalls hat man wortwörtlich nichts Neues mehr von stories gehört, bis es eines Tages einen Neustart gab, mit sauviel (fast schon zu viel) output. Leider leidet auch stories unter demselben Phänomen wie Scary Pockets: Ein riesiger Songkatalog mit variiender „Qualität“, nach meiner bescheidenen Auffassung. Wenn man also auf Zufallswiedergabe klickt, kann es durchaus passieren, dass man nur Scheiß erwischt, oder nur mittelmäßige Lieder. Aber in Wahrheit sind viele sehr gute bis EXTREM gute Lieder dabei, man muss sie nur erstmal finden. Eines dieser guten Lieder stelle ich hier vor. Ursprünglich von den Foo Fighters, verwandeln es die begabten Musiker von stories gekonnt in ihr eigenes Lied, inklusive der sanften, emotionalen Stimme von Jennah Bell, sowie einem switcheroonie der Motive zwischen Strophe und Refrain (hoffentlich sind das die richtigen Fachbegriffe). Eine Empfehlung für alle, die etwas mit dieser Art von Musik anfangen können (Geologin aus Umgebung Heidelberg, du bist gemeint).
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