Erkundungstouren – Teil 6


Ach Scheißenkleister, kaum ist man up-to-date mit seinem Blog, ploppt einfach so mir-nichts-dir-nichts neues Material auf, das protokolliert werden muss. Treue Leser wissen bereits, dass es in diesem Segment nicht immer zwangsläufig um Erkundungstouren geht; dieses Mal besonders wenig. Dafür aber um ganz viel fun fun fun! Also dann, here we go!

Spoccha / Round one entertainment

Ist jetzt schon wieder mehrere Wochen her, aber ich war mit einer deutschen Freundin, die ich damals beim Picknick im Shiba-Park kennengelernt habe, im Spoccha bzw. Round One Entertainment (keine Ahnung, wie das Ding jetzt letztendlich heißt) in Odaiba. Es handelt sich dabei um eine Art Entertainment Center, für das man 1x Eintritt bezahlt (90 min 2.000 Yen, 3h 2.500 Yen, ganzer Tag 3.000 Yen) und anschließend sämtliche der unzähligen Aktivitäten und Attraktionen ohne weitere Kosten nutzen darf. Arcade-Games, Tischtennis, Tennis, Badminton, Fußball mit diesen lustigen aufblasbaren Ballons (mit denen man gegeneinanderlaufen kann und die ich schon immer mal ausprobieren wollte), Darts, Billard, Rodeo, Segway, E-Kart Fahren, Inline Skating, Basketball, Baseball-Schlagen, Mini-Bowling, …

Das einzige, was sie nicht hatten, war (Mini-) Golf. Gegen einen Aufpreis hätte man auch richtiges Bowling und Karaoke machen können, wir waren uns aber einig, dass wir auch so schon genug Auswahl hatten. Und irgendwie hatte der normale Bereich auch schon kleine Karaoke-Kabinen, bei denen ich mir immer noch nicht sicher bin, ob wir die nicht sogar hätten benutzen dürfen, da im unteren Stockwerk ein separater Karaoke-Bereich war… Jedenfalls hat es übelst viel Spaß gemacht im Spoccha/Round One Entertainment!

🤜 Der Kampf gegen den Riesenkraken verlief leider nicht sehr glorreich…
(╯°□°)╯︵ ┻━┻ RRRRAAAHH!!
ENDLICH wurde ein Traum wahr und ich konnte diesen Smiley Realität werden lassen!
Abschnitt 2

Vor Kurzem habe ich mich – nach 8 (!!!) Jahren – mit meinem damaligen Sprachtandem-Partner aus Uni-Zeiten getroffen. Eigentlich lebt er in Nagoya, war aber für kurze Zeit in Tokyo. Wir sind selbstverständlich zu einem deutschen Restaurant gegangen, das sogar ziemlich lecker war, allerdings waren die Portionen etwas zu klein. Dafür wurde ich aber netterweise eingeladen, es hat sich also gelohnt.

An einem anderen, sonnigen Tag traf ich mich mit Bolek und Golfgang wieder, die kurz zuvor aus Hokkaido zurückgekehrt waren. Irgendwie hat der Weg zum Treffpunkt länger gedauert, als ich dachte, weshalb ich natürlich ein Bisschen zu spät ankam. Aber egal. Der erste Punkt unseres Tagesprogramms sah einen Besuch beim Kameidou-Tenjin-Schrein vor.

Anschließend begaben wir uns zu einem „nahegelegenen“ Park (der Weg dorthin dauerte gefühlt eine Ewigkeit) und tranken ein paar Bierchen. Im Park gab es doch tatsächlich eine Mülltonne! Holy cow! Eine echte Seltenheit in Japan! Alle drei von uns waren komplett aus dem Häuschen von diesem einzigartigen Spektakel! Ich dachte, ich würde träumen, aber nein, wir haben Beweisfotos gemacht! Seht selbst:

Danach waren wir noch am Fluss spazieren, bevor wir uns in einen kleinen Laden setzten und Okonomiyaki und Monja aßen. Das Lokal wurde von einer netten alten Dame betrieben. Eine andere nette Dame, die dort zu Gast war, gab uns Empfehlungen und Tipps zum Zubereiten (man saß an einem kleinen Tisch mit integrierter Herdplatte, auf welche man die Zutaten schmierte und anbriet). Es war sehr lecker und eigentlich relativ günstig, aber nicht ausreichend für meinen Riesenhunger an dem Tag. Deshalb sind wir kurze Zeit später noch Ramen essen gegangen. Zu guter Letzt besuchten wir noch den Sensouji-Tempel in Asakusa (nicht zu verwechseln mit Akasaka). War mal wieder ein cooler Tag mit den Jungs, wir waren viel draußen unterwegs und haben viel rumgealbert 😀

Geburtstagswoche

Dieses Jahr feierte ich runden Geburtstag. Wobei „feiern“ nicht ganz das richtige Wort ist, aber zumindest habe ich mir aus diesem Anlass fünf Tage freigenommen, um ganz viel zu unternehmen. Den eigentlichen Geburtstag verbrachte ich größtenteils damit, den Blogeintrag über Sapporo fertig zu schreiben xD Abends wurde ich dann von meinen Lieblingsfranzosen zum Essen eingeladen. Es war sehr lecker!

Außerdem habe ich diese Yu-Gi-Oh Karte geschenkt bekommen 😍

Am Dienstag traf ich mich mit der Freundin meiner Bonner Freundin (aus Erkundungstouren Teil 2), die gerade in Tokyo war, und wir gingen gemeinsam zur Ausstellung namens „Roppongi Crossing“ im Mori Art Museum. Thematisch ging es weitestgehend um Projekte, die in der Corona-Zeit entstanden sind. Teils waren coole Sachen dabei, teils weniger coole. Zeitgenössische Kunst ist nunmal einfach weird.

Exempel für weird, aber cool weird

Abends war ich dann mit meinen deutschen Kolleginnen in „unserem“ Restaurant essen. War wirklich lecker, habe allerdings trotz 20% Mitarbeiterrabatt nicht wenig Geld ausgegeben 💸

Mittwoch war ich in einem Spa. Neben zwei gewöhnlichen Saunen (Dampf- und Trockensauna) gab es außerdem ein Onsen (heißes Bad) sowie Areale zum relaxen und weitere, mildere Sauna-Räume. Die beiden letztgenannten waren allerdings unisex, was für den Rest Japans zwar normal ist (wurde mir gesagt), für Tokyo jedoch nicht. Daher wurde man in diesen Bereichen dazu angehalten, eine Art Pyjama zu tragen. Besonders teuer war der Aufenthalt nicht, habe inkl. Leihgebühr für Handtuch und Pyjama grob 10 Euro ausgegeben und bin 4 Stunden dort gewesen 🤤 Einziger Nachteil ist die Fahrt dorthin, mit einer Dauer von einer Stunde, bzw. 90 Minuten wenn man zuerst den falschen Zug nimmt.

Donnerstag: Endlich hatte ich dann auch mal Zeit für zwei alte Freunde, die gerade Urlaub in Japan machen und zwei Tage zuvor gelandet waren. Wir trafen uns in Odaiba an der Gundam-Statue und brachten uns gegenseitig auf den neuesten Stand der Dinge bevor wir genüsslich zu Mittag aßen. Das Essen habe ich freundlicherweise ausgegeben bekommen 😋 Ich entschied mich für Takoyaki und, an das leckere koreanische Essen im Flughafen Sapporo zurückdenkend, koreanische Suppe inkl. Reisgericht. Leider war die Suppe längst nicht so lecker wie am Flughafen und sie roch – um es mit den Worten meines Kumpels zu beschreiben – nach Käsefüßen. Die Reisschüssel hingegen war ganz gut. Im Anschluss an das Mahl begaben wir uns kurz zur Freiheitsstatue und danach zurück nach Shinjuku, um dort Karaoke zu singen. Nach dem Karaoke gingen wir in eine Arcade-Halle, wo wir das erste Mal seit Jahren wieder BlazBlue gegeneinander spielten, um der alten Zeiten Willen 🥊 Zum Schluss wollten wir in einer Sushi-Kette abendessen. Da es dort allerdings ziemlich voll war, machten wir uns auf den Weg in eine andere Filiale derselben Kette. Unterwegs dorthin führte ich die beiden durch Omoide-Yokocho, einer kleinen Gasse mit besonderer Atmosphäre, voller viel zu enger Imbissbuden. Die andere Sushi-Filiale war leider ebenso voll wie die vorherige. Während wir dort warteten, überlegten wir mehrmals, ob wir nicht doch lieber in einem der viel zu klein geratenen Lokale speisen sollten. Letztenendes sind wir aber an Ort und Stelle geblieben, da wir schon zu viel Zeit investiert hatten. Es war köstlich! Da das Hotel der beiden witzigerweise direkt um die Ecke meines Sharehouses war, traten wir den Heimweg ebenfalls gemeinsam an. Einer kehrte schon mal ins Hotel zurück, während ich dem Übrigen noch kurz das Sharehouse zeigte und wir bei einer Tasse Tee noch ein Bisschen mit der Franzosin quatschten. Es war ein wirklich gelungener Tag! Wir haben uns prächtig unterhalten, es hat sehr viel Spaß gemacht und gut getan, mal wieder ein paar alte Fratzen zu sehen. Leider sind die zwei schon am nächsten Tag nach Osaka weitergereist, aber eventuell treffen wir uns kurz vor ihrer Abreise nochmal wieder.

„The Wheel of Fate is turning…“
Bestes Geburtstagsgeschenk ever! Ihr erinnert euch vielleicht noch, wie ich mich über japanische Taschentücher beschwert habe.

Für Freitag hatte ich eigentlich einen Wandertag mit Bolek und Golfgang geplant (oder eher planen lassen). Aufgrund schlechten Wetters haben sie sich aber kurzfristig doch umentschieden. Zuerst war ich leicht enttäuscht, da ich wirklich große Lust darauf hatte, im Nachhinein war ich jedoch ganz froh darüber. Nicht wegen des Wetters, der Regen war mir pupsegal und ist im Laufe des Vormittags eh verschwunden. Vielmehr hatte ich keine Lust auf die dreistündige Fahrt mit 3-4x Umsteigen. Dreistündig war nämlich auch mein Schlaf die Nacht gewesen. Außerdem hatte ich einen Mückenstich am Knöchel, der beim Gehen extrem gestört hat. Zum Glück hatte ich zum Zeitpunkt der Absage gerade erst das Haus verlassen, sodass ich binnen Sekunden wieder in meinem Bett lag und weiterschlafen konnte. Statt zu wandern habe ich tagsüber am vorliegenden Blogeintrag geschrieben und bin nachts Karaoke singen gegangen. Nicht die klügste Idee, wenn man am nächsten Tag arbeiten muss, aber das war es mir voll und ganz wert!

Sonstiges

Uiuiui, leider konnte ich meinen Aufenthalt im jetzigen sharehouse nicht wie geplant bis Mitte April verlängern, sondern nur bis Ende März, da beide Betten in meinem Zimmer bereits anderweitig gebucht wurden. Die letzten Male, als ich nach einer Verlängerung gefragt habe, ist es kein Problem gewesen, dass es so kurzfristig war, aber dieses Mal scheint das Schicksal meine Fahrlässigkeit zu strafen. Damit konnte nun wirklich niemand rechnen! Daher muss ich mich schnell um eine neue Unterkunft kümmern (stattdessen schreibe ich gerade diese Zeilen). Stress! Da ich ja sowieso nicht mehr in Tokyo bleiben will, muss dann auch ein neuer Job her… Noch mehr Stress! Das Gute daran ist, dass ich den jetzigen Scheißjob nicht mehr lange machen muss. Etwas weniger Stress!

Abgesehen davon geht es mir aber sehr gut gerade 👍 Ich hoffe, bei euch ist auch alles im grünen Bereich, jetzt, wo ihr wieder auf dem neuesten Stand seid (13.03.2023). Bis bald! 🙂

Fast vergessen: Neulich abend präsentierte sich das allseits beliebte Government Building in diesem farbprächtigen Kleid.
Special (Teil 1 von 3): Scary Pockets
Eine Band, die Funk-Covers von bekannten Liedern macht und die ich vor ein paar Jahren zufällig über Youtube für mich entdeckt habe. Gegründet von zwei Dudes namens Jack Conte und Ryan Lerman, hat sie keine feste Besetzung und switcht von Lied zu Lied ihre Musiker. Auch die Qualität variiert meiner Meinung nach stark zwischen den einzelnen Songs, aber vielleicht ist das einfach nur Geschmackssache. Manche davon sind relativ unnötig, da in diesen Fällen das Original deutlich funkiger ist, als das Cover. Der Großteil der Lieder ist aber gut bis fantastisch, mit sehr vielen gems. Eines der besten ist das Cover von „Crazy“, ursprünglich vom Duo Gnarls Barkley (bestehend aus dem Sänger CeeLo Green und dem Produzenten(?) Danger Mouse). Eigentlich müsste ich viel mehr Beiträge schreiben, einfach damit ich euch noch mehr Musikempfehlungen aufzwingen kann…

3 Antworten zu “Erkundungstouren – Teil 6”

  1. Und wer hat bei BlazBlue gewonnen? 😀 oder habt ihr euch auf unentschieden geeinigt?

    Was ist das Ziel bei dem (╯°□°)╯︵ ┻━┻ Spiel? Möglichst weit werfen?

    PS: Kommentare sind im pdf backup nicht drin

    • Wer gewonnen hat, überlasse ich der Interpration der Leser*innen 😉

      Das Ziel bei dem Spiel mit dem Tisch habe ich auch nicht so ganz kapiert 🤣 Während sich vor einem die Party oder was auch immer abspielt, kann man sich innerhalb von 60 Sekunden einen beliebigen Zeitpunkt aussuchen, um den Tisch umzuschmeißen und bekommt je nach Zerstörungsgrad mehr Punkte (glaube ich).

      Hm schade, aber ist dann halt so. Bisher sind ja noch nicht viele Kommentare da xD

  2. Wie man sieht, kommst du in dem fremden Land sehr gut zurecht, worüber ich auch sehr froh bin🤗
    Auch sonst finde ich deine ganzen Erlebnisse und Abenteuer sehr interessant.
    Somit hast du da viel Abwechslung! Und ’ne Menge neuer Bekanntschaften dazu gewonnen 👍
    Danke, dass du uns an deinen Abenteuern teilhaben lässt. Weiter so!

    Aber deine Geburtstagsgeschenke sind die besten 👌😀

    Wünsche dir weiterhin lots of fun Son !!!😚

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert