Drei Blogeinträge innerhalb so kurzer Zeit? Ja spinnt der denn jetzt völlig? Ich denke, die Antwort auf diese Frage kennt ihr bereits. Wie soll ich sagen, ich bin eben einfach ein echter work-a-holid. Und damit hallo und herzlich willkommen zu… ja, geht es hier eigentlich noch um Erkundungstouren? (Spoiler: Ja) – Teil 4.
Planetariae (ist das der richtige Plural?)
Ich war in einem Planetarium in Ikebukuro. Eigentlich ist sowas genau mein Ding, aber es war teuer und enttäuschend. Wenigstens hatte der gezeigte Film ein paar coole Unterwasserszenen. Am nächsten Tag war ich in einer Planetarium-Bar. Die war deutlich kleiner, aber gleichzeitig deutlich besser gemacht. Die haben dort strikt nach Protokoll um bestimmte Zeiten die Vorhänge geöffnet, damit man die gezeigten Sternbilder am echten Himmel suchen konnte. Dass es an diesem Abend komplett bewölkt war, war ihnen anscheinend egal… Leider waren die Getränke noch teurer als in einer normalen Bar. Ansonsten aber eine Empfehlung wert.
Wohnen in Shinjuku
Jetzt wohne ich schon über einen Monat in diesem sharehouse und habe noch einen weiteren Monat vor mir und muss sagen, dass es sich nicht schlecht anfühlt, eine Weile am selben Fleck zu bleiben. Eine gewisse Routine hilft dabei, seine innere Ruhe wiederzufinden. Ein eigenes Zimmer spielt dabei natürlich auch eine gewisse Rolle 😀 Allerdings wird schon sehr bald ein neuer Zimmergenosse auftauchen… Eigentlich sollte Lolek nächsten Monat diese Rolle übernehmen, doch leider hat er den Entschluss gefasst, früher in seine Heimat zurückzukehren. Somit war eine Reservierung durch andere wieder möglich und allem Anschein nach wurde das auch gemacht 🙁 Naja, der Luxus währte immerhin einen ganzen Monat lang.




Das Gebäude müsstet ihr noch aus einem früheren Blogeintrag kennen. Es handelt sich hierbei um das Tokyo Metropolitan Government building. Wie ich jetzt weiß, ändert sich die Farbe der Außenbeleuchtung mehrmals am Abend. Jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse, bekomme ich dieses Gebäude zu sehen, deshalb habe ich eine seltsame Verbindung dazu aufgebaut. Eines Nachts passierte etwas eigenartiges. Ich spazierte die Straße entlang, die direkt in Richtung des TMGBs führt. Eigentlich waren sämtliche Lichter und Beleuchtungen bereits ausgeschaltet, doch während mein Blick auf dem Turm ruhte, ging plötzlich in allen Fenstern fast gleichzeitig das Licht an! Es ist, als würde es mich zu sich rufen…
Vorgestern wollte ich aus Langeweile wieder hoch ins Observatorium, um den Sonnenuntergang zu beobachten, aber natürlich ist es an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat geschlossen…


dunkler Tempel
An einem Tag war ich in einem Tempel namens Tamagawadaishi, der sich von den meisten anderen unterscheidet. Man hatte dort die Möglichkeit, durch dessen stockdunklen Keller zu gehen, wobei man sich mit den Händen an der Wand entlangtasten musste. Der Keller soll wohl eine Replikation vom Original sein, das sich irgendwo weiter weg befindet oder so. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, stellt der Weg durch die Dunkelheit eine Prüfung (für Mönche?) dar. Auf halber Strecke befand sich eine beleuchtete Passage, die ringsum mit insgesamt 88 Buddha-Statuen geschmückt war. Jeder davon war Schutzpatron für das jeweilige Lebensjahr, sprich ich konnte Nr. 29 (sowie dessen Vorgänger und Nachfolger) eine kleine Opfergabe und ein Gebet dalassen, wenn ich wollte. Auch die Decke des Kellers war detailreich verziert. Die Atmosphäre dort war wirklich sehr interessant. Aber wie natürlich so oft, waren auch hier Fotos unerwünscht 🙁 War mal etwas anderes und definitiv eine Erfahrung wert.

Es weihnachtet sehr
Auch hierzulande erfreut sich die Weihnachtszeit großer Beliebtheit. Weihnachtsmärkte, Weihnachtsmusik, Weihnachtsbeleuchtungen, Weihnachtsgeschenke… Alles davon ist genau so, wie man es kennt. Im Unterschied zu Deutschland jedoch sind die Weihnachtstage keine gesetzlichen Feiertage. Und die Weihnachtsmärkte (zumindest der eine, auf dem ich gewesen bin) sind teurer und der Glühwein schmeckt noch nicht einmal. Die Atmosphäre ist allerdings die gleiche.


Shiba Park & Tokyo Tower
World Unite (diese Work & Travel Support-Organisation) organisierte ein Picknick im Shiba Park, der sich direkt neben dem Tokyo Tower befindet. Auf dem Weg dorthin bekam ich Zweifel, ob ich an dem Tag überhaupt die Energie hatte, neue Leute kennenzulernen. Als ich dort ankam und von Weitem die große Gruppe sah, war ich mir fast sicher, dass ich keine Lust hatte. Nun war ich aber schon da. Pech gehabt. Aber halt, ich konnte doch stattdessen einfach alleine im Park hocken! Also setzte ich mich auf eine Bank und aß meinen Pizza-Snack. Als ich aufgegessen hatte, sah ich ein bekanntes Gesicht rumspazieren, ebenfalls alleine. Ach komm, dachte ich mir, sag ich mal kurz hallo. Während wir uns am unterhalten waren, kam jedoch die große Gruppe genau auf uns zu. Ich hatte mit 15-20 Leuten gerechnet, aber es waren um die 50! Na gut, was soll’s, dann eben doch. Sobald ich meinen Kaffee getrunken hatte, waren neue Leute sowieso überhaupt kein Problem mehr (ohne Scheiß, seit ich den Bürojob hatte, gehört Kaffee für mich zum Alltag). Im Nachhinein gut, dass ich mich doch noch überwunden habe, denn es war sehr witzig! Aufgrund der schieren Anzahl an Leuten wurden wir in kleinere Gruppen unterteilt und spielten Wer-bin-ich. Anschließend bildeten sich ganz von selbst kleinere Grüppchen, die sich unterhielten. Die Organisatorinnen gingen rum und verteilten Snacks, die Sonne hat geschienen, generell herrschte sehr gute Stimmung und es wurde viel gelacht.
Da der Tokyo Tower sowieso auf meiner Liste stand und ich ohnehin gerade in der Nähe war, fuhr ich auf dessen Aussichtsplattform hoch. Aber erst zwei Wochen später. Am Tag des Treffens nicht, da sind wir dann, als es dunkler und kälter wurde, als kleine 5er-Gruppe in ein Café und anschließend in ein Izakaya (Mischung aus Bar und Fressbude. Einige davon bieten günstiges All-You-Can-Drink an, das ich allerdings noch nie ausprobiert habe. Ich werd wohl doch alt).






und sonst so?
Mein Schlafrhythmus geht langsam wieder den Bach runter… Ich hoffe, eurer ist gut! Außerdem bin ich natürlich weiterhin auf Jobsuche. Mein Japanisch verbessert sich stetig weiter. Sonst gibt es eigentlich nichts zu erzählen. Da ja bald schon Weihnachten ist, wünsche ich euch schon mal ein frohes Fest und schöne Feiertage! 🙂 Bis bald!

Eine Antwort zu “Erkundungstouren – Teil 4”
(Zur Aufklärung: Das schwarze Hühnchen ist nicht verbrannt, sondern mit Tintenfisch-Tinte zubereitet)